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(Wofür eigentlich Modernisierungen?)
 
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Hier ein paar halbgare Überlegungen. Bei Gelegenheit werde ich das noch erweitern; im Moment ist noch nicht absehbar, wie sich das auswächst und wo im Wiki ein Platz dafür sein könnte.
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Hier ein paar halbgare Überlegungen. Bei Gelegenheit werde ich das noch erweitern; ich schreibe hier einfach nur wild drauflos; ob dieser Artikel am Ende vom Modernisierungen handelt oder von Stadtentwicklung oder von beidem weiß ich selbst noch nicht. Darum steht es einstweilen auf meiner Benutzerseite; eine ordentliche Überschrift suche ich mir am Schluß.
  
 
=Wofür eigentlich Modernisierungen?=
 
=Wofür eigentlich Modernisierungen?=
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Dumme Frage, könnte man meinen. Aber es schadet nicht, sich über die Funktion von Verbesserungen mal klar zu werden.
 
Dumme Frage, könnte man meinen. Aber es schadet nicht, sich über die Funktion von Verbesserungen mal klar zu werden.
  
Im Anfang liefern die weitaus meisten Geländefelder einen Ertrag von zwei Einheiten. Ob Nahrung oder Produktion ist vorerst gleichgültig; insgesamt liegt der Ertrag bei zwei. Damit kommt man nicht voran: Schließlich benötigt der Bürger, der die Parzelle bearbeitet, zwei Einheiten fürs eigene Überleben.
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Im Anfang liefern die weitaus meisten Geländefelder einen Ertrag von zwei Einheiten. Zwei Nahrung oder zwei Produktion oder eins von beidem, am Ende liegt der Ertrag insgesamt bei zwei. Nun benötigt der Bürger, der eine Parzelle bearbeitet, zwei Einheiten fürs eigene Überleben. Die Bevölkerung kann trotzdem wachsen, weil die Stadt aus sich selbst heraus ein wenig produziert; aber so lange jeder Arbeiter nur zwei Einheiten produziert, verbessert sich die Situation kein bischen.
  
Mit Modernisierungen kann man den Ertrag eines Feldes auf drei anheben. Diese dritte Einheit ist der Überschuß, mit dem man Dinge produzieren und Spezialisten ernähren kann. Ohne Modernisierungen keine dritte Einheit, ohne dritte Einheit kein Fortschritt: so einfach ist das.
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Mit Modernisierungen kann man den Ertrag eines Feldes auf drei Einheiten anheben. Diese dritte Einheit ist der Überschuß, mit dem man Dinge produzieren und Spezialisten ernähren kann. Ohne Modernisierungen keine dritte Einheit, ohne dritte Einheit kein Fortschritt: so einfach ist das.
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Es wird ein klein wenig komplizierter, weil die Arbeiter nicht irgendwelche Einheiten verzehren, sondern partout Nahrung haben möchten. Aber dazu später mehr.
  
 
==Wald, ein Sonderfall==
 
==Wald, ein Sonderfall==
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Jaja, sehr viele Parzellen liefen bereits bei Spielbeginn drei Einheiten, nämlich weil sie bewaldet sind. Wald stellt eine Art natürliche Verbesserung dar, und wie echte Modernisierungen auch geht er verloren, wenn man etwas anderes errichtet. Aber: Im Gegensatz zu echten Modernisierungen kann man keine neuen Wälder pflanzen: einmal gerodet, ist der Wald fort. Es kommt zwar vor, das Wald sich von alleine ausbreitet, aber das geschieht nur selten.
 
Jaja, sehr viele Parzellen liefen bereits bei Spielbeginn drei Einheiten, nämlich weil sie bewaldet sind. Wald stellt eine Art natürliche Verbesserung dar, und wie echte Modernisierungen auch geht er verloren, wenn man etwas anderes errichtet. Aber: Im Gegensatz zu echten Modernisierungen kann man keine neuen Wälder pflanzen: einmal gerodet, ist der Wald fort. Es kommt zwar vor, das Wald sich von alleine ausbreitet, aber das geschieht nur selten.
  
Andererseits erhält die nächstgelegene Stadt einen mächtigen Schub an Baumaterial, wenn man einen Wald rodet. Natürlich ist das ein Strohfeuer, man hat langfristig mehr davon, wenn man ihn nachhaltig ausbeutet... aber eine Stadt kann eben nur so viele Felder bestellen, wie sie Einwohner hat. Wenn man ein Waldstück auf absehbare Zeit nicht bewirtschaften will, kann man es auch gleich abholzen – und auf diese Art einer neuen Siedlung schnell auf die Beine helfen, oder ein Wunder ein paar Runden schneller fertigstellen.  
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Andererseits erhält die nächstgelegene Stadt einen mächtigen Schub an Baumaterial, wenn man einen Wald rodet. Natürlich ist das ein Strohfeuer, man hat langfristig mehr davon, wenn man ihn nachhaltig bewirtschaftet. Das heißt, falls man ihn überhaupt bewirtschaftet: eine Stadt kann eben nur so viele Felder bestellen, wie sie Einwohner hat. Einen Wald zu roden ist allemal besser, als ihn gar nicht zu nutzen.
  
Aber natürlich hat die Sache einen Haken: später einmal wird man nämlich für Waldstücke richtig dankbar sein, da sie zu den er zu den ersten Zellen zählen, in denen man einen Ertrag von vier Erwirtschaften kann. Zwar erst im Mittelalter, aber dann ist man für jeden verbliebenen Wald dankbar. Unsere Vorfahren in der Frühzeit haben sich keine Gedanken darüber gemacht, ob ein Waldstück in zweitausend Jahren vielleicht noch zu etwas gut sein kann; wir Spieler können das sehr wohl.
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Aber natürlich hat die Sache einen Haken: später einmal wird man nämlich für Waldstücke richtig dankbar sein, da sie zu den er zu den ersten Zellen zählen, in denen man einen Ertrag von vier Erwirtschaften kann. Zwar erst im Mittelalter, aber dann... Unsere Vorfahren in der Frühzeit haben sich keine Gedanken darüber gemacht, ob ein Waldstück in zweitausend Jahren vielleicht noch zu etwas gut sein kann; wir Spieler können (und sollten!) das sehr wohl.
  
 
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:Wälder nicht leichtfertig kahlschlagen! Es gibt gute Gründe dafür, Wald zu roden, aber man sollte zumindest kurz darüber nachdenken, ob die wirklich gegeben sind. Wenn ein Wald nicht weiter stört, sollte man ihn besser stehen lassen. Wenn man für ein Waldstück "irgendwann einmal" einer anderen Nutzung zugeführt werden soll, kann und sollte man es beizeiten roden &ndash; mit etwas Glück wächst es in der Zwischenzeit nach und man kann zweimal den Bonus fürs Abholzen kassieren.
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:Wälder nicht leichtfertig kahlschlagen! Es gibt gute Gründe dafür, Wald zu roden, aber man sollte zumindest kurz darüber nachdenken, ob die wirklich gegeben sind. Wenn ein Wald nicht weiter stört, sollte man ihn besser stehen lassen. Wenn man ein Waldstück "irgendwann einmal" einer anderen Nutzung zugeführt werden soll, kann man es schon deutlich früher roden &ndash; mit etwas Glück wächst es in der Zwischenzeit nach und man kann zweimal den Bonus fürs Abholzen kassieren.
  
 
Wald (und auch Dschungel) kann sich, wie gesagt, von alleine ausbreiten. Dazu muß überhaupt etwas Wald da sein, der sich ausbreiten kann. Er breitet sich nur auf Felder aus, in denen es sonst keine Modernisierungen gibt (womöglich darf nicht mal eine Straße vorhanden sein). Deshalb empfiehlt es sich, Modernisierungen nur nach und nach auszubauen, wenn man sie wirklich braucht; in den Freiräumen könnte ja noch Wald wachsen. Das ist gar nicht mal so selten: in einem großen Siedlungsgebiet von 10 Städten entsteht alle paar Runden irgendwo ein Stück Wald. Ab der Renessaince kann man im Wäldern auch die Modernisierung [[Aufforstungsgebiet]] errichten, die diese natürliche Ausbreitungstendenz verstärkt.
 
Wald (und auch Dschungel) kann sich, wie gesagt, von alleine ausbreiten. Dazu muß überhaupt etwas Wald da sein, der sich ausbreiten kann. Er breitet sich nur auf Felder aus, in denen es sonst keine Modernisierungen gibt (womöglich darf nicht mal eine Straße vorhanden sein). Deshalb empfiehlt es sich, Modernisierungen nur nach und nach auszubauen, wenn man sie wirklich braucht; in den Freiräumen könnte ja noch Wald wachsen. Das ist gar nicht mal so selten: in einem großen Siedlungsgebiet von 10 Städten entsteht alle paar Runden irgendwo ein Stück Wald. Ab der Renessaince kann man im Wäldern auch die Modernisierung [[Aufforstungsgebiet]] errichten, die diese natürliche Ausbreitungstendenz verstärkt.
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==Brote und Hämmer: Die Produktionsfalle==
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In diesem Artikel wird immer nur der gesamte Ausstoß eines Feldes berücksichtigt, ohne dabei nach Produktion und Nahrung zu unterscheiden. Das ist eine sehr hilfreiche Vereinfachung, um den relativen Wert einer Parzelle zu bestimmen: insgesamt drei Einheiten sind normal, vier sind gut, noch mehr geht (zumindest am Anfang) nur mit Bonusressourcen und ist richtig klasse.
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Bei einer kleinen Siedlung kann man sich oft noch aussuchen, was man mit dem Überschuß anfängt. Beispielsweise erzeugen zwei Arbeiter auf Bauernhöfen genug Nahrung für drei, so daß der dritte Arbeiter freie Wahl hat:
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* er kann ins Bergwerk gehen und dort sozusagen den Nahrungsüberschuß in einen Produktionsüberschuß verwandeln
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* er kann als Spezialist zuhause bleiben und den Nahrungsüberschuß in Kunst/Forschung/etc umwandeln
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Natürlich könnte er ebenfalls einen Bauernhof bestellen und noch mehr Nahrung erzeugen &ndash; aber hier geht es darum, wofür man einen Nahrungsüberschuß einsetzt: Dinge erzeugen oder Spezialisten ernähren, was hätten's denn gern?.
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So klar stellt sich diese Frage aber nur, wenn man ausschließlich Parzellen hat, die entweder Nahrung oder Produktion liefern: nur dann kann man einen Arbeiter ganz nach Belieben in der einen Runde zum Priester erklären und in der nächsten wieder in die Minen schicken. Die weitaus meisten Felder bieten aber ein sowohl-als-auch. Mit jedem weiteren gemischten Feld, daß man bearbeiten läßt, verliert man an Flexibilität.
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Es ist ein Frage der Philosophie, ob oder ab wann das ein Problem darstellt.
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Der Extremfall wäre eine Stadt, die so lange gewachsen ist, wie es nur ging: hier wird jeder Arbeiter auf den Feldern benötigt, um der Umgebung auch das letzte bischen an Nahrung abzugewinnen. Eine solche Stadt hat enormes Industriepotential, kann sich aber keinen einzigen Spezialisten leisten.
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(fixme: ein paar Screenshots zur Illustration)

Version vom 16. April 2008, 20:34 Uhr

Hier ein paar halbgare Überlegungen. Bei Gelegenheit werde ich das noch erweitern; ich schreibe hier einfach nur wild drauflos; ob dieser Artikel am Ende vom Modernisierungen handelt oder von Stadtentwicklung oder von beidem weiß ich selbst noch nicht. Darum steht es einstweilen auf meiner Benutzerseite; eine ordentliche Überschrift suche ich mir am Schluß.

Wofür eigentlich Modernisierungen?

Dumme Frage, könnte man meinen. Aber es schadet nicht, sich über die Funktion von Verbesserungen mal klar zu werden.

Im Anfang liefern die weitaus meisten Geländefelder einen Ertrag von zwei Einheiten. Zwei Nahrung oder zwei Produktion oder eins von beidem, am Ende liegt der Ertrag insgesamt bei zwei. Nun benötigt der Bürger, der eine Parzelle bearbeitet, zwei Einheiten fürs eigene Überleben. Die Bevölkerung kann trotzdem wachsen, weil die Stadt aus sich selbst heraus ein wenig produziert; aber so lange jeder Arbeiter nur zwei Einheiten produziert, verbessert sich die Situation kein bischen.

Mit Modernisierungen kann man den Ertrag eines Feldes auf drei Einheiten anheben. Diese dritte Einheit ist der Überschuß, mit dem man Dinge produzieren und Spezialisten ernähren kann. Ohne Modernisierungen keine dritte Einheit, ohne dritte Einheit kein Fortschritt: so einfach ist das.

Es wird ein klein wenig komplizierter, weil die Arbeiter nicht irgendwelche Einheiten verzehren, sondern partout Nahrung haben möchten. Aber dazu später mehr.

Wald, ein Sonderfall

Jaja, sehr viele Parzellen liefen bereits bei Spielbeginn drei Einheiten, nämlich weil sie bewaldet sind. Wald stellt eine Art natürliche Verbesserung dar, und wie echte Modernisierungen auch geht er verloren, wenn man etwas anderes errichtet. Aber: Im Gegensatz zu echten Modernisierungen kann man keine neuen Wälder pflanzen: einmal gerodet, ist der Wald fort. Es kommt zwar vor, das Wald sich von alleine ausbreitet, aber das geschieht nur selten.

Andererseits erhält die nächstgelegene Stadt einen mächtigen Schub an Baumaterial, wenn man einen Wald rodet. Natürlich ist das ein Strohfeuer, man hat langfristig mehr davon, wenn man ihn nachhaltig bewirtschaftet. Das heißt, falls man ihn überhaupt bewirtschaftet: eine Stadt kann eben nur so viele Felder bestellen, wie sie Einwohner hat. Einen Wald zu roden ist allemal besser, als ihn gar nicht zu nutzen.

Aber natürlich hat die Sache einen Haken: später einmal wird man nämlich für Waldstücke richtig dankbar sein, da sie zu den er zu den ersten Zellen zählen, in denen man einen Ertrag von vier Erwirtschaften kann. Zwar erst im Mittelalter, aber dann... Unsere Vorfahren in der Frühzeit haben sich keine Gedanken darüber gemacht, ob ein Waldstück in zweitausend Jahren vielleicht noch zu etwas gut sein kann; wir Spieler können (und sollten!) das sehr wohl.

Also:

Wälder nicht leichtfertig kahlschlagen! Es gibt gute Gründe dafür, Wald zu roden, aber man sollte zumindest kurz darüber nachdenken, ob die wirklich gegeben sind. Wenn ein Wald nicht weiter stört, sollte man ihn besser stehen lassen. Wenn man ein Waldstück "irgendwann einmal" einer anderen Nutzung zugeführt werden soll, kann man es schon deutlich früher roden – mit etwas Glück wächst es in der Zwischenzeit nach und man kann zweimal den Bonus fürs Abholzen kassieren.

Wald (und auch Dschungel) kann sich, wie gesagt, von alleine ausbreiten. Dazu muß überhaupt etwas Wald da sein, der sich ausbreiten kann. Er breitet sich nur auf Felder aus, in denen es sonst keine Modernisierungen gibt (womöglich darf nicht mal eine Straße vorhanden sein). Deshalb empfiehlt es sich, Modernisierungen nur nach und nach auszubauen, wenn man sie wirklich braucht; in den Freiräumen könnte ja noch Wald wachsen. Das ist gar nicht mal so selten: in einem großen Siedlungsgebiet von 10 Städten entsteht alle paar Runden irgendwo ein Stück Wald. Ab der Renessaince kann man im Wäldern auch die Modernisierung Aufforstungsgebiet errichten, die diese natürliche Ausbreitungstendenz verstärkt.

Brote und Hämmer: Die Produktionsfalle

In diesem Artikel wird immer nur der gesamte Ausstoß eines Feldes berücksichtigt, ohne dabei nach Produktion und Nahrung zu unterscheiden. Das ist eine sehr hilfreiche Vereinfachung, um den relativen Wert einer Parzelle zu bestimmen: insgesamt drei Einheiten sind normal, vier sind gut, noch mehr geht (zumindest am Anfang) nur mit Bonusressourcen und ist richtig klasse.

Bei einer kleinen Siedlung kann man sich oft noch aussuchen, was man mit dem Überschuß anfängt. Beispielsweise erzeugen zwei Arbeiter auf Bauernhöfen genug Nahrung für drei, so daß der dritte Arbeiter freie Wahl hat:

  • er kann ins Bergwerk gehen und dort sozusagen den Nahrungsüberschuß in einen Produktionsüberschuß verwandeln
  • er kann als Spezialist zuhause bleiben und den Nahrungsüberschuß in Kunst/Forschung/etc umwandeln

Natürlich könnte er ebenfalls einen Bauernhof bestellen und noch mehr Nahrung erzeugen – aber hier geht es darum, wofür man einen Nahrungsüberschuß einsetzt: Dinge erzeugen oder Spezialisten ernähren, was hätten's denn gern?.

So klar stellt sich diese Frage aber nur, wenn man ausschließlich Parzellen hat, die entweder Nahrung oder Produktion liefern: nur dann kann man einen Arbeiter ganz nach Belieben in der einen Runde zum Priester erklären und in der nächsten wieder in die Minen schicken. Die weitaus meisten Felder bieten aber ein sowohl-als-auch. Mit jedem weiteren gemischten Feld, daß man bearbeiten läßt, verliert man an Flexibilität.

Es ist ein Frage der Philosophie, ob oder ab wann das ein Problem darstellt.

Der Extremfall wäre eine Stadt, die so lange gewachsen ist, wie es nur ging: hier wird jeder Arbeiter auf den Feldern benötigt, um der Umgebung auch das letzte bischen an Nahrung abzugewinnen. Eine solche Stadt hat enormes Industriepotential, kann sich aber keinen einzigen Spezialisten leisten.

(fixme: ein paar Screenshots zur Illustration)