Deutschland (Civ4): Unterschied zwischen den Versionen

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Die germanischen St&#228;mme gerieten erstmals durch Julius C&#228;sars gallische Kriege ins Rampenlicht der Geschichte. Die Bem&#252;hungen der R&#246;mer, ihre Vorherrschaft &#252;ber den Rhein auszudehnen, dauerten zwar jahrzehntelang an, doch schlie&#223;lich gelang es ihnen, die Grenzen entlang des Rheins und der Donau zu stabilisieren. Zu diesem Zeitpunkt erstreckte sich die germanische Kultur von Skandinavien bis weit in die s&#252;dlichen Karpaten. Wenngleich die Grenze massiv befestigt war, stellte sie nie ein Hindernis f&#252;r den Handel oder den Austausch von Kulturgut dar. Auf der Flucht vor den Hunnen fielen unz&#228;hlige germanische St&#228;mme im 4. und 5. Jahrhundert in das r&#246;mische Reich ein. W&#228;hrend Ostrom die Krise &#252;berdauerte und weitere 1000 Jahre existierte, schufen die germanischen St&#228;mme im Westen Europas eigenst&#228;ndige K&#246;nigreiche.<br><br>In der Folgezeit gelang es vor allem den Franken, sich gegen die &#252;brigen St&#228;mme durchzusetzen. Die merowingischen K&#246;nige und ihre karolingischen Nachfolger brachten einen Gro&#223;teil des sp&#228;teren deutschen Hoheitsgebiets unter fr&#228;nkische Kontrolle, aber die endlosen Angriffe seitens der D&#228;nen, Sarazenen (Muslime) und Mayaren im sp&#228;ten 9. und 10. Jh. schw&#228;chten den Zusammenhalt des K&#246;nigreichs. Weil die Karolinger nicht in der Lage waren, ihr Territorium effizient zu verteidigen, entstanden in fast allen germanischen Landstrichen einflussreiche Herrschergeschlechter von Markgrafen, Grafen und Erbadeligen, deren gegenseitiges R&#228;nkeschmieden und Kriegf&#252;hren immer nur f&#252;r kurze Zeit abriss, wenn ein charismatischer Herrscher wie Friedrich Barbarossa (1155-1190) in Erscheinung trat. Die germanische Geschichte der Folgezeit war trotz der zentralen Rolle des Heiligen R&#246;mischen Reichs vom Aufstieg und Fall der feudalen Grunds&#228;tze gepr&#228;gt. Es sollte nahezu 1000 Jahre dauern, bis Deutschland wieder unter einem einzigen Herrscher geeint war. <br><br>Schlie&#223;lich sollte das kleine K&#246;nigreich Preu&#223;en die 100 deutschen Kleinstaaten unter einem gemeinsamen Banner vereinen. Die preu&#223;ischen K&#246;nige hatten ihren Einfluss durch eine kluge Heiratspolitik und mehrere Kriege immer weiter ausgedehnt. K&#246;nig Friedrich Wilhelm I. (1713-40) formte das preu&#223;ische Heer zu einer der schlagkr&#228;ftigsten Armeen Europas. Mit dieser Streitmacht f&#252;gte sein Sohn, Friedrich II., der Gro&#223;e (1740-86), den europ&#228;ischen Gro&#223;m&#228;chten &#214;sterreich und Russland einige schwere Niederlagen zu. Gleichzeitig war Friedrich ein bedeutender F&#246;rderer der K&#252;nste. An seinem Hof lebten Philosophen und K&#252;nstler aus ganz Europa. Schlie&#223;lich verstand sich der aufgekl&#228;rte Despot gleicherma&#223;en auf die Abwehr russischer Invasionsversuche als auch auf das Fl&#246;tenspiel.<br><br>Nach den Dem&#252;tigungen und milit&#228;rischen Niederlagen w&#228;hrend der Franz&#246;sischen Revolution und der napoleonischen Kriege gelang Preu&#223;en die Umstrukturierung und Modernisierung des Reichs. Angesichts der deutschlandweiten Unruhen w&#228;hrend der Revolution des Jahres 1848 zog Wilhelm I. von Preu&#223;en (1861-88) zun&#228;chst die Abdankung zugunsten seines Sohnes in Betracht, der allem Anschein nach &#228;hnliche politische Ansichten vertrat wie die liberale Opposition. Stattdessen lie&#223; sich Wilhelm I. jedoch &#252;berreden, eine v&#246;llig neue Regierung unter der F&#252;hrung von Otto von Bismarck, dem preu&#223;ischen Botschafter in Paris, zu bilden. Im September 1862 sorgte die Meldung, dass ein konservativer, nationalistischer und realpolitischer Staatsmann zum Reichskanzler Preu&#223;ens ernannt worden war, in ganz Europa f&#252;r Aufsehen. Nach drei kurzen aber entscheidenden Kriegen gegen D&#228;nemark, &#214;sterreich und Frankreich, die jeweils von deutschen Einzelstaaten im Verbund gef&#252;hrt worden waren, proklamierte Bismarck im Januar 1871 das Deutsche Reich - und hatte Deutschland damit in nur zehn Jahren geeint. (B&#246;se Zungen behaupten, Preu&#223;en h&#228;tte Deutschland eher unterworfen.)<br><br> Allerdings f&#252;hrte derselbe Nationalismus, der die Einigung erm&#246;glicht hatte, wenig sp&#228;ter zur Katastrophe. Als K&#246;nig Wilhelm II. das bismarcksche B&#252;ndnissystem, das die Feinde Preu&#223;ens isoliert hatte, ignorierte und leichtfertig den 1. Weltkrieg entfesselte, stand das Deutsche Reich pl&#246;tzlich einer Koalition Gro&#223;britanniens, Frankreichs und Russlands gegen&#252;ber. Trotz anf&#228;nglicher Erfolge entwickelte sich der Konflikt zu einem Stellungskrieg, den Deutschland (sp&#228;testens nach dem Kriegseintritt der USA im Jahr 1917) nicht gewinnen konnte. Nachdem die westlichen Alliierten nach dem 1. Weltkrieg einen immer noch von Misstrauen durchsetzten Frieden geschlossen hatten, begann 1929 der weltweite Wirtschaftskollaps - und bereitete damit den N&#228;hrboden f&#252;r politischen Extremismus. In den n&#228;chsten 10 Jahren gelang es Nationalsozialisten und Kommunisten, die politischen und wirtschaftlichen Ressentiments zu sch&#252;ren, die aus der milit&#228;rischen Niederlage und der Wirtschaftskrise resultierten. Hitlers Ernennung zum Kanzler im Januar 1933 st&#252;tzte sich nicht auf die breite Zustimmung der Bev&#246;lkerung, sondern war vielmehr das Ergebnis unabl&#228;ssiger politischer Intrigen. <br><br>Der 2. Weltkrieg wird oft auch als "Hitlers Krieg" bezeichnet, denn er setzte revolution&#228;re neue Taktiken ein, wie die Panzerformationen. Damit kam er seinem Ziel, die Vorherrschaft &#252;ber ganz Europa zu erlangen, sehr nahe, doch seine Entscheidung, Panzerbrigaden in die Sowjetrepublik Russland zu entsenden, brachte die unerwartete Wende: Ende 1942 schien der Sieg der Deutschen noch m&#246;glich, aber im Fr&#252;hling 1945 war das Dritte Reich endg&#252;ltig am Ende. Als Konsequenz der Kapitulation und des einsetzenden Kalten Krieges wurde ein ern&#252;chtertes Deutschland in zwei milit&#228;risch besetzte Zonen geteilt: Ostdeutschland stand unter sowjetischer Herrschaft, Wirtschaft und Infrastruktur stagnierten, w&#228;hrend der erfolgreiche Wiederaufbau in Westdeutschland - ausgehend von der desolaten wirtschaftlichen und politischen Situation am Ende des 2. Weltkrieges - geradezu legend&#228;re Dimensionen annahm.  Der f&#252;r Europa unerwartete Umbruch und anschlie&#223;ende Zerfall der sowjetischen Ordnung f&#252;hrte zum Einigungsvertrag, der im September 1990 vom westdeutschen Bundestag und der ostdeutschen Volkskammer ratifiziert wurde: Nach 45 Jahren der Teilung wurde aus den Deutschen wieder eine geeinte Nation. Heute ist Deutschland eine bedeutende Wirtschaftsmacht und ein f&#252;hrendes Mitglied der Europ&#228;ischen Union.
  
Der Begriff "Deutschland" wird erst seit dem 17. Jahrhundert verwendet, als Sammelbezeichnung für die Länder deutscher Sprache, die im Heiligen Römischen Reich als Staatenbund lose zusammengeschlossen waren. Erst 1871 wurde das Deutsche Reich als Nationalstaat gegründet. Nach zwei verlorenen Weltkriegen und der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten entstanden zwei deutsche Teilstaaten, die 1990 wieder zusammengeführt wurden.
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Das Deutsche Reich bietet mit seinem Anführer Friedrich dank der Eigenschaften [[Herrschermerkmale_(Civ4)#Organisiert|Organisiert]] und [[Herrschermerkmale_(Civ4)#Philosophisch|Philosophisch]] eine ideale Persönlichkeit für eine Spezialistenstrategie. Dank dem [[Deutscher_Panzer_(Civ4)|Deutschen Panzer]] und dem [[Montagewerk_(Civ4)|Montagewerk]] sind sie ein unbequemer Gegner und ein starker Verbündeter während des Industriezeitalters. Der [[Deutscher_Panzer_(Civ4)|Deutsche Panzer]] wird billiger und schneller produziert als der herkömmliche [[Panzer_(Civ4)|Panzer]] und startet mit der Beförderung Blitz, was ihn mehrmals in einer Runde angreifen lässt. Außerdem erhält er einen Bonus gegenüber anderen gepanzerten Einheiten, wodurch er im direkten Vergleich gegen gepanzerte Einheiten sogar höhere Siegeschancen als der [[Kampfhubschrauber_(Civ4)|Kampfhubschrauber]] hat.
 
Das Deutsche Reich bietet mit seinem Anführer Friedrich dank der Eigenschaften [[Herrschermerkmale_(Civ4)#Organisiert|Organisiert]] und [[Herrschermerkmale_(Civ4)#Philosophisch|Philosophisch]] eine ideale Persönlichkeit für eine Spezialistenstrategie. Dank dem [[Deutscher_Panzer_(Civ4)|Deutschen Panzer]] und dem [[Montagewerk_(Civ4)|Montagewerk]] sind sie ein unbequemer Gegner und ein starker Verbündeter während des Industriezeitalters. Der [[Deutscher_Panzer_(Civ4)|Deutsche Panzer]] wird billiger und schneller produziert als der herkömmliche [[Panzer_(Civ4)|Panzer]] und startet mit der Beförderung Blitz, was ihn mehrmals in einer Runde angreifen lässt. Außerdem erhält er einen Bonus gegenüber anderen gepanzerten Einheiten, wodurch er im direkten Vergleich gegen gepanzerte Einheiten sogar höhere Siegeschancen als der [[Kampfhubschrauber_(Civ4)|Kampfhubschrauber]] hat.
 
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*Deutscher Reichskanzler
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Der "Eiserne Kanzler" Otto von Bismarck ist zweifellos eine der bedeutendsten Gestalten der deutschen Geschichte. In seiner langen politischen Karriere einte Bismarck Deutschland, gr&#252;ndete das Deutsche Reich und verwandelte in seiner 30-j&#228;hrigen Amtszeit einen schwachen Staatenbund in ein m&#228;chtiges Reich, das auf Jahre die Geschicke Europas bestimmen sollte. Bismarck stammte aus einer adligen preu&#223;ischen Familie. Er studierte in G&#246;ttingen Rechtswissenschaften und war Mitglied des Corps Hannovera. Sp&#228;ter arbeitete er an Gerichten und Beh&#246;rden. 1838 verlie&#223; er den Staatsdienst, weil ihn die b&#252;rokratische Routine langweilte, und meldete sich als Einj&#228;hrig-Freiwilliger zum Milit&#228;rdienst. Obwohl Bismarck keine diplomatische Ausbildung besa&#223;, wurde er 1851 zum preu&#223;ischen Gesandten des Bundestags in Frankfurt ernannt. 1859-1862 war er Gesandter in St. Petersburg. Im September 1862 wurde Bismarck von K&#246;nig Wilhelm I. im Verfassungskonflikt zum preu&#223;ischen Ministerpr&#228;sidenten und (etwa zwei Wochen sp&#228;ter) zum Au&#223;enminister ernannt. In der Folgezeit gelang es Bismarck durch eine geschickte Diplomatie und milit&#228;rische Erfolge (im Deutsch-D&#228;nischen Krieg 1864 und im Deutschen Krieg gegen &#214;sterreich 1866), die Stellung Preu&#223;ens zu st&#228;rken und die deutschen Staaten unter preu&#223;ischer Vorherrschaft zu vereinen. Angesichts der St&#228;rkung Preu&#223;ens war der Ausbruch des Deutsch-Franz&#246;sischen Krieges (1870/71) nur eine Frage der Zeit, zumal Bismarck zuvor den Beitritt der s&#252;ddeutschen Staaten in den Norddeutschen Bund erreicht hatte. Nach der Niederlage Frankreichs kam es am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles zur Kaiserproklamation Wilhelms I. und zur Gr&#252;ndung des zweiten Deutschen Reiches. Im Frieden von Frankfurt verpflichtete sich Frankreich dar&#252;ber hinaus zur Abtretung Elsa&#223;-Lothringens. Bismarck wusste, dass dies langfristig Probleme nach sich ziehen w&#252;rde. "Sollten wir das Elsass gewinnen, m&#252;ssten wir Stra&#223;burg permanent besetzen. Das w&#228;re eine unm&#246;gliche Position, denn am Ende w&#252;rde Frankreich neue Verb&#252;ndete finden", hatte Bismarck vor dem Krieg gesagt ... eine Einsch&#228;tzung, die sich im 1. Weltkrieg bewahrheiten sollte. Obwohl Bismarck ein &#228;u&#223;erst konservativer Monarchist war, versuchte er, die Arbeiterschaft mit der Einf&#252;hrung weitreichender Sozialgesetze zur Kranken-, Unfall-, Renten- und Invalidenversicherung mit dem Staat zu vers&#246;hnen, nachdem er sich mit den so genannten Sozialistengesetzen den Unmut des Volkes zugezogen hatte. &#220;berdies hatte Bismarck in den Jahren zuvor im Rahmen des so genannten Kulturkampfs die Rechte der katholischen Kirche beschnitten und die Zivilehe eingef&#252;hrt. Der gr&#246;&#223;te Kritikpunkt an Bismarcks Politik ist die bewusste Dem&#252;tigung Frankreichs. Um eine m&#246;gliche Rache zu verhindern, versuchte Bismarck, Frankreich zu isolieren und einen Krieg in Europa durch ein komplexes B&#252;ndnissystem unm&#246;glich zu machen. Dass dies auf lange Sicht unm&#246;glich war, sollte der 1. Weltkrieg auf grausame Weise zeigen. Innenpolitisch war seine (in der Tat segensreiche) Sozialgesetzgebung in erster Linie ein Zugest&#228;ndnis, das die erboste Arbeiterschaft nach Jahren des Kulturkampfs und rigider Sozialistengesetze bes&#228;nftigen sollte. Otto von Bismarck war trotz aller Kritik zweifellos der bedeutendste Staatsmann des 19. Jahrhunderts. Die katastrophalen Entwicklungen nach seiner Absetzung, die schlie&#223;lich in den 1. Weltkrieg m&#252;ndeten, waren weniger ein Ergebnis seiner Politik, als der Unf&#228;higkeit seiner Nachfolger und Kaiser Wilhelms II.
  
==Civilopedia==
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Otto von Bismarck (1815-1898) war langjähriger Ministerpräsident von Preußen und der erste Reichskanzler des Deutschen Kaiserreichs.
 
 
 
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*K&#246;nig von Preu&#223;en
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*Lebte: 1712-1786
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Friedrich wurde von seinem Vater Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenk&#246;nig, autorit&#228;r und milit&#228;risch erzogen. W&#228;hrend der K&#246;nig seinen Sohn f&#252;r sein milit&#228;risches Desinteresse verachtete, widmete sich dieser der Literatur und den K&#252;nsten. 1730 unternahm er mit seinem Jugendfreund Hans Hermann von Katte einen Fluchtversuch. Dieser wurde jedoch vereitelt und beide wurden in der Festung K&#252;strin inhaftiert. Dort wurde Katte schlie&#223;lich vor den Augen Friedrichs II. enthauptet. Auf Druck seines Vaters heiratete Friedrich die deutsche Adlige Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. In den folgenden Jahren genoss Friedrich sein Leben als reicher Intellektueller. Er stand in regem Kontakt mit Voltaire und verfasste 1740 sein "Anti-Macchiavell", in dem er Machiavellis staatspolitische Grunds&#228;tze kritisch analysierte. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1840 bestieg Friedrich schlie&#223;lich den preu&#223;ischen Thron. Unmittelbar nach Amtsantritt erwies sich Friedrich als r&#252;cksichtsloser Pragmatiker und begnadeter Soldat. Unter seiner F&#252;hrung begann Preu&#223;en zahlreiche Kriege (meist gegen &#214;sterreich) und etablierte sich auf diese Weise neben Frankreich, England, &#214;sterreich und Russland als f&#252;nfte Gro&#223;macht Europas. Friedrich trug sich ob seiner politischen Isolation lange Zeit mit Selbstmordgedanken. Nach dem Tod der Zarin Elisabeth schloss deren Neffe allerdings einen Sonderfrieden mit Preu&#223;en. Nach der letzten gro&#223;en Schlacht zwischen &#214;sterreich und Preu&#223;en bei Freiberg musste &#214;sterreich angesichts der russisch-preu&#223;ischen Allianz auf seine schlesischen Besitzungen verzichten. Nach der Teilung Polens war Preu&#223;en endg&#252;ltig eine der f&#252;hrenden europ&#228;ischen Gro&#223;m&#228;chte. Innenpolitisch war Friedrich ein "aufgekl&#228;rter Despot". Er rief bedeutende Rechtsreformen ins Leben, f&#246;rderte die wirtschaftliche Entwicklung Preu&#223;ens und belebte die Landwirtschaft durch gro&#223; angelegte Trockenlegungen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzfl&#228;chen. Die kurz vor seinem Tod angesto&#223;enen Rechtsreformen erm&#246;glichten sp&#228;ter die Befreiung der Bauern aus der Leibeigenschaft. W&#228;hrend seiner Regentschaft pflegte Friedrich die Freundschaft zu den gebildeten M&#228;nnern Europas. Seine mittern&#228;chtlichen Treffen in Potsdam waren ber&#252;hmt. Friedrich hatte einen wachen Verstand und eine spitze Zunge. Als er 1786 starb, hinterlie&#223; er ein Preu&#223;en, das weitaus m&#228;chtiger und reicher war als zu Beginn seiner Herrschaft. Nach seinem Tod bestieg sein Neffe Friedrich Wilhelm II. den preu&#223;ischen Thron.
  
==Civilopedia==
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===Diplomatie===
 
 
Friedrich II. (1712-1786 in Potsdam), auch Friedrich der Große oder der Alte Fritz genannt, war König von Preußen.
 
 
 
==Diplomatie==
 
 
 
 
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[[Kategorie:Zivilisationen (Civ4)]]

Aktuelle Version vom 26. Oktober 2014, 00:37 Uhr

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Dieser Beitrag befasst sich mit Deutschland, wie es in Civilization IV vorkommt. Für Informationen über die entsprechende Zivilisation in anderen Teilen der Spielereihe siehe Deutschland.


grau

Deutschland
Civilization 5

Anführer
Bismarck und Friedrich
Spezial
Spezialeinheit: Deutscher Panzer
Spezialgebäude: Montagewerk
Spezialtechnologie: Bergbau und Jagd
 


Civilopedia

Die germanischen Stämme gerieten erstmals durch Julius Cäsars gallische Kriege ins Rampenlicht der Geschichte. Die Bemühungen der Römer, ihre Vorherrschaft über den Rhein auszudehnen, dauerten zwar jahrzehntelang an, doch schließlich gelang es ihnen, die Grenzen entlang des Rheins und der Donau zu stabilisieren. Zu diesem Zeitpunkt erstreckte sich die germanische Kultur von Skandinavien bis weit in die südlichen Karpaten. Wenngleich die Grenze massiv befestigt war, stellte sie nie ein Hindernis für den Handel oder den Austausch von Kulturgut dar. Auf der Flucht vor den Hunnen fielen unzählige germanische Stämme im 4. und 5. Jahrhundert in das römische Reich ein. Während Ostrom die Krise überdauerte und weitere 1000 Jahre existierte, schufen die germanischen Stämme im Westen Europas eigenständige Königreiche.

In der Folgezeit gelang es vor allem den Franken, sich gegen die übrigen Stämme durchzusetzen. Die merowingischen Könige und ihre karolingischen Nachfolger brachten einen Großteil des späteren deutschen Hoheitsgebiets unter fränkische Kontrolle, aber die endlosen Angriffe seitens der Dänen, Sarazenen (Muslime) und Mayaren im späten 9. und 10. Jh. schwächten den Zusammenhalt des Königreichs. Weil die Karolinger nicht in der Lage waren, ihr Territorium effizient zu verteidigen, entstanden in fast allen germanischen Landstrichen einflussreiche Herrschergeschlechter von Markgrafen, Grafen und Erbadeligen, deren gegenseitiges Ränkeschmieden und Kriegführen immer nur für kurze Zeit abriss, wenn ein charismatischer Herrscher wie Friedrich Barbarossa (1155-1190) in Erscheinung trat. Die germanische Geschichte der Folgezeit war trotz der zentralen Rolle des Heiligen Römischen Reichs vom Aufstieg und Fall der feudalen Grundsätze geprägt. Es sollte nahezu 1000 Jahre dauern, bis Deutschland wieder unter einem einzigen Herrscher geeint war.

Schließlich sollte das kleine Königreich Preußen die 100 deutschen Kleinstaaten unter einem gemeinsamen Banner vereinen. Die preußischen Könige hatten ihren Einfluss durch eine kluge Heiratspolitik und mehrere Kriege immer weiter ausgedehnt. König Friedrich Wilhelm I. (1713-40) formte das preußische Heer zu einer der schlagkräftigsten Armeen Europas. Mit dieser Streitmacht fügte sein Sohn, Friedrich II., der Große (1740-86), den europäischen Großmächten Österreich und Russland einige schwere Niederlagen zu. Gleichzeitig war Friedrich ein bedeutender Förderer der Künste. An seinem Hof lebten Philosophen und Künstler aus ganz Europa. Schließlich verstand sich der aufgeklärte Despot gleichermaßen auf die Abwehr russischer Invasionsversuche als auch auf das Flötenspiel.

Nach den Demütigungen und militärischen Niederlagen während der Französischen Revolution und der napoleonischen Kriege gelang Preußen die Umstrukturierung und Modernisierung des Reichs. Angesichts der deutschlandweiten Unruhen während der Revolution des Jahres 1848 zog Wilhelm I. von Preußen (1861-88) zunächst die Abdankung zugunsten seines Sohnes in Betracht, der allem Anschein nach ähnliche politische Ansichten vertrat wie die liberale Opposition. Stattdessen ließ sich Wilhelm I. jedoch überreden, eine völlig neue Regierung unter der Führung von Otto von Bismarck, dem preußischen Botschafter in Paris, zu bilden. Im September 1862 sorgte die Meldung, dass ein konservativer, nationalistischer und realpolitischer Staatsmann zum Reichskanzler Preußens ernannt worden war, in ganz Europa für Aufsehen. Nach drei kurzen aber entscheidenden Kriegen gegen Dänemark, Österreich und Frankreich, die jeweils von deutschen Einzelstaaten im Verbund geführt worden waren, proklamierte Bismarck im Januar 1871 das Deutsche Reich - und hatte Deutschland damit in nur zehn Jahren geeint. (Böse Zungen behaupten, Preußen hätte Deutschland eher unterworfen.)

Allerdings führte derselbe Nationalismus, der die Einigung ermöglicht hatte, wenig später zur Katastrophe. Als König Wilhelm II. das bismarcksche Bündnissystem, das die Feinde Preußens isoliert hatte, ignorierte und leichtfertig den 1. Weltkrieg entfesselte, stand das Deutsche Reich plötzlich einer Koalition Großbritanniens, Frankreichs und Russlands gegenüber. Trotz anfänglicher Erfolge entwickelte sich der Konflikt zu einem Stellungskrieg, den Deutschland (spätestens nach dem Kriegseintritt der USA im Jahr 1917) nicht gewinnen konnte. Nachdem die westlichen Alliierten nach dem 1. Weltkrieg einen immer noch von Misstrauen durchsetzten Frieden geschlossen hatten, begann 1929 der weltweite Wirtschaftskollaps - und bereitete damit den Nährboden für politischen Extremismus. In den nächsten 10 Jahren gelang es Nationalsozialisten und Kommunisten, die politischen und wirtschaftlichen Ressentiments zu schüren, die aus der militärischen Niederlage und der Wirtschaftskrise resultierten. Hitlers Ernennung zum Kanzler im Januar 1933 stützte sich nicht auf die breite Zustimmung der Bevölkerung, sondern war vielmehr das Ergebnis unablässiger politischer Intrigen.

Der 2. Weltkrieg wird oft auch als "Hitlers Krieg" bezeichnet, denn er setzte revolutionäre neue Taktiken ein, wie die Panzerformationen. Damit kam er seinem Ziel, die Vorherrschaft über ganz Europa zu erlangen, sehr nahe, doch seine Entscheidung, Panzerbrigaden in die Sowjetrepublik Russland zu entsenden, brachte die unerwartete Wende: Ende 1942 schien der Sieg der Deutschen noch möglich, aber im Frühling 1945 war das Dritte Reich endgültig am Ende. Als Konsequenz der Kapitulation und des einsetzenden Kalten Krieges wurde ein ernüchtertes Deutschland in zwei militärisch besetzte Zonen geteilt: Ostdeutschland stand unter sowjetischer Herrschaft, Wirtschaft und Infrastruktur stagnierten, während der erfolgreiche Wiederaufbau in Westdeutschland - ausgehend von der desolaten wirtschaftlichen und politischen Situation am Ende des 2. Weltkrieges - geradezu legendäre Dimensionen annahm. Der für Europa unerwartete Umbruch und anschließende Zerfall der sowjetischen Ordnung führte zum Einigungsvertrag, der im September 1990 vom westdeutschen Bundestag und der ostdeutschen Volkskammer ratifiziert wurde: Nach 45 Jahren der Teilung wurde aus den Deutschen wieder eine geeinte Nation. Heute ist Deutschland eine bedeutende Wirtschaftsmacht und ein führendes Mitglied der Europäischen Union.

Strategien

Das Deutsche Reich bietet mit seinem Anführer Friedrich dank der Eigenschaften Organisiert und Philosophisch eine ideale Persönlichkeit für eine Spezialistenstrategie. Dank dem Deutschen Panzer und dem Montagewerk sind sie ein unbequemer Gegner und ein starker Verbündeter während des Industriezeitalters. Der Deutsche Panzer wird billiger und schneller produziert als der herkömmliche Panzer und startet mit der Beförderung Blitz, was ihn mehrmals in einer Runde angreifen lässt. Außerdem erhält er einen Bonus gegenüber anderen gepanzerten Einheiten, wodurch er im direkten Vergleich gegen gepanzerte Einheiten sogar höhere Siegeschancen als der Kampfhubschrauber hat. Das Montagewerk gewährt einen Produktionsbonus von +25% gegenüber der Fabrik und gewährt einem die Möglichkeit, doppelt so viele Ingenieure einzustellen.

Bismarck

Bismarck

Bismarck
1815 - 1898

Eigenschaften
Merkmale: Expansiv und Industriell
bev. Staatsform: Nationale Selbstständigkeit
bev. Religion: Christentum
Schwerpunkte
Allgemein: Militär
baut Wunder: oft
baut Einheiten: oft
Aggressivität: mittel
Spionage: hoch
Handel: abgeneigt
Stadtvernichtung: nie
Nicht gesprächsbereit: mittel
Diplomatiebildschirm
Bismarck im 3D-Diplomatiebildschirm

Bismarck im 3D-Diplomatiebildschirm

Grundspiel

  • Deutscher Reichskanzler
  • Lebte: 1815-1898

Der "Eiserne Kanzler" Otto von Bismarck ist zweifellos eine der bedeutendsten Gestalten der deutschen Geschichte. In seiner langen politischen Karriere einte Bismarck Deutschland, gründete das Deutsche Reich und verwandelte in seiner 30-jährigen Amtszeit einen schwachen Staatenbund in ein mächtiges Reich, das auf Jahre die Geschicke Europas bestimmen sollte. Bismarck stammte aus einer adligen preußischen Familie. Er studierte in Göttingen Rechtswissenschaften und war Mitglied des Corps Hannovera. Später arbeitete er an Gerichten und Behörden. 1838 verließ er den Staatsdienst, weil ihn die bürokratische Routine langweilte, und meldete sich als Einjährig-Freiwilliger zum Militärdienst. Obwohl Bismarck keine diplomatische Ausbildung besaß, wurde er 1851 zum preußischen Gesandten des Bundestags in Frankfurt ernannt. 1859-1862 war er Gesandter in St. Petersburg. Im September 1862 wurde Bismarck von König Wilhelm I. im Verfassungskonflikt zum preußischen Ministerpräsidenten und (etwa zwei Wochen später) zum Außenminister ernannt. In der Folgezeit gelang es Bismarck durch eine geschickte Diplomatie und militärische Erfolge (im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 und im Deutschen Krieg gegen Österreich 1866), die Stellung Preußens zu stärken und die deutschen Staaten unter preußischer Vorherrschaft zu vereinen. Angesichts der Stärkung Preußens war der Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges (1870/71) nur eine Frage der Zeit, zumal Bismarck zuvor den Beitritt der süddeutschen Staaten in den Norddeutschen Bund erreicht hatte. Nach der Niederlage Frankreichs kam es am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles zur Kaiserproklamation Wilhelms I. und zur Gründung des zweiten Deutschen Reiches. Im Frieden von Frankfurt verpflichtete sich Frankreich darüber hinaus zur Abtretung Elsaß-Lothringens. Bismarck wusste, dass dies langfristig Probleme nach sich ziehen würde. "Sollten wir das Elsass gewinnen, müssten wir Straßburg permanent besetzen. Das wäre eine unmögliche Position, denn am Ende würde Frankreich neue Verbündete finden", hatte Bismarck vor dem Krieg gesagt ... eine Einschätzung, die sich im 1. Weltkrieg bewahrheiten sollte. Obwohl Bismarck ein äußerst konservativer Monarchist war, versuchte er, die Arbeiterschaft mit der Einführung weitreichender Sozialgesetze zur Kranken-, Unfall-, Renten- und Invalidenversicherung mit dem Staat zu versöhnen, nachdem er sich mit den so genannten Sozialistengesetzen den Unmut des Volkes zugezogen hatte. Überdies hatte Bismarck in den Jahren zuvor im Rahmen des so genannten Kulturkampfs die Rechte der katholischen Kirche beschnitten und die Zivilehe eingeführt. Der größte Kritikpunkt an Bismarcks Politik ist die bewusste Demütigung Frankreichs. Um eine mögliche Rache zu verhindern, versuchte Bismarck, Frankreich zu isolieren und einen Krieg in Europa durch ein komplexes Bündnissystem unmöglich zu machen. Dass dies auf lange Sicht unmöglich war, sollte der 1. Weltkrieg auf grausame Weise zeigen. Innenpolitisch war seine (in der Tat segensreiche) Sozialgesetzgebung in erster Linie ein Zugeständnis, das die erboste Arbeiterschaft nach Jahren des Kulturkampfs und rigider Sozialistengesetze besänftigen sollte. Otto von Bismarck war trotz aller Kritik zweifellos der bedeutendste Staatsmann des 19. Jahrhunderts. Die katastrophalen Entwicklungen nach seiner Absetzung, die schließlich in den 1. Weltkrieg mündeten, waren weniger ein Ergebnis seiner Politik, als der Unfähigkeit seiner Nachfolger und Kaiser Wilhelms II.

Diplomatie

Der Basis Beziehungswert beträgt beim Erstkontakt 1

Aktion Auswirkung Maximal
gemeinsamer Krieg +1 +3
bevorzugte Staatsform +1 +2
gleiche Religion +1 +3
andere Religion 0
nahe Kulturgrenzen -4
niedriger/höherer Rangunterschied -1 / 0

Handel

Bismarck ist bereit, ab folgenden Stufen einen Handel einzugehen:

Art des Handels benötigte Stufe
Technologiehandel verärgert
strategische Ressourcen vorsichtig
Bonusressourcen verärgert
Gesundheitsressourcen wütend
Landkarten vorsichtig
offene Grenzen verärgert
erklärt Mensch den Krieg vorsichtig
erklärt X den Krieg zufrieden
Stoppt Handel mit Mensch vorsichtig
Stoppt Handel mit X verärgert
übernimmt Staatsform vorsichtig
konvertiert zu Religion vorsichtig
Verteidigungsbündnis zufrieden
wird Vasall zufrieden

Friedrich

Friedrich

Friedrich
1712 - 1786

Eigenschaften
Merkmale: Organisiert und Philosophisch
bev. Staatsform: Allgemeines Wahlrecht
bev. Religion: Christentum
Schwerpunkte
Allgemein: Produktion
baut Wunder: manchmal
baut Einheiten: manchmal
Aggressivität: mittel
Spionage: mittel
Handel: gemäßigt
Stadtvernichtung: nie
Nicht gesprächsbereit: gemäßigt
Diplomatiebildschirm
Friedrich im 3D-Diplomatiebildschirm

Friedrich im 3D-Diplomatiebildschirm

Grundspiel

  • König von Preußen
  • Lebte: 1712-1786

Friedrich wurde von seinem Vater Friedrich Wilhelm I., dem Soldatenkönig, autoritär und militärisch erzogen. Während der König seinen Sohn für sein militärisches Desinteresse verachtete, widmete sich dieser der Literatur und den Künsten. 1730 unternahm er mit seinem Jugendfreund Hans Hermann von Katte einen Fluchtversuch. Dieser wurde jedoch vereitelt und beide wurden in der Festung Küstrin inhaftiert. Dort wurde Katte schließlich vor den Augen Friedrichs II. enthauptet. Auf Druck seines Vaters heiratete Friedrich die deutsche Adlige Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern. In den folgenden Jahren genoss Friedrich sein Leben als reicher Intellektueller. Er stand in regem Kontakt mit Voltaire und verfasste 1740 sein "Anti-Macchiavell", in dem er Machiavellis staatspolitische Grundsätze kritisch analysierte. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1840 bestieg Friedrich schließlich den preußischen Thron. Unmittelbar nach Amtsantritt erwies sich Friedrich als rücksichtsloser Pragmatiker und begnadeter Soldat. Unter seiner Führung begann Preußen zahlreiche Kriege (meist gegen Österreich) und etablierte sich auf diese Weise neben Frankreich, England, Österreich und Russland als fünfte Großmacht Europas. Friedrich trug sich ob seiner politischen Isolation lange Zeit mit Selbstmordgedanken. Nach dem Tod der Zarin Elisabeth schloss deren Neffe allerdings einen Sonderfrieden mit Preußen. Nach der letzten großen Schlacht zwischen Österreich und Preußen bei Freiberg musste Österreich angesichts der russisch-preußischen Allianz auf seine schlesischen Besitzungen verzichten. Nach der Teilung Polens war Preußen endgültig eine der führenden europäischen Großmächte. Innenpolitisch war Friedrich ein "aufgeklärter Despot". Er rief bedeutende Rechtsreformen ins Leben, förderte die wirtschaftliche Entwicklung Preußens und belebte die Landwirtschaft durch groß angelegte Trockenlegungen zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen. Die kurz vor seinem Tod angestoßenen Rechtsreformen ermöglichten später die Befreiung der Bauern aus der Leibeigenschaft. Während seiner Regentschaft pflegte Friedrich die Freundschaft zu den gebildeten Männern Europas. Seine mitternächtlichen Treffen in Potsdam waren berühmt. Friedrich hatte einen wachen Verstand und eine spitze Zunge. Als er 1786 starb, hinterließ er ein Preußen, das weitaus mächtiger und reicher war als zu Beginn seiner Herrschaft. Nach seinem Tod bestieg sein Neffe Friedrich Wilhelm II. den preußischen Thron.

Diplomatie

Der Basis Beziehungswert beträgt beim Erstkontakt 1

Aktion Auswirkung Maximal
gemeinsamer Krieg +1 +3
bevorzugte Staatsform +1 +3
gleiche Religion +1 +4
andere Religion -1
nahe Kulturgrenzen -2
niedriger/höherer Rangunterschied 0 / +2

Handel

Friedrich ist bereit, ab folgenden Stufen einen Handel einzugehen:

Art des Handels benötigte Stufe
Technologiehandel wütend
strategische Ressourcen vorsichtig
Bonusressourcen wütend
Gesundheitsressourcen verärgert
Landkarten vorsichtig
offene Grenzen wütend
erklärt Mensch den Krieg vorsichtig
erklärt X den Krieg vorsichtig
Stoppt Handel mit Mensch vorsichtig
Stoppt Handel mit X vorsichtig
übernimmt Staatsform zufrieden
konvertiert zu Religion vorsichtig
Verteidigungsbündnis zufrieden
wird Vasall verärgert